QUASCH – Ergebnisse qualitätsgesicherter Schlaganfallversorgung: Hessen im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet
International werden unterschiedliche Strategien eingesetzt, um die Qualität der Versorgung systematisch zu sichern und zu fördern. In Deutschland spielt für Krankenhäuser die externe Qualitätssicherung (eQS) eine prominente Rolle. Die Krankenhäuser sind dabei verpflichtet, zu bestimmten Krankheitsbildern und Behandlungsverfahren lückenlos zu allen Patienten Daten zu erfassen. Die Daten werden auf der Landes- und Bundesebene zusammengeführt und die Qualität der Versorgung anhand von Indikatoren wie beispielsweise der Komplikationsrate nach Eingriffen analysiert und verglichen. Die Rückmeldung der Ergebnisse an die Krankenhäuser soll zu einer Verbesserung der Qualität führen. Ob dies tatsächlich funktioniert, ist aber bisher unklar.
Das Projekt untersucht die Effektivität der eQS an einem Krankheitsbeispiel, für das bisher nur in einzelnen Bundesländern eine verpflichtende eQS eingeführt wurde. Es wird analysiert, ob die in Hessen verpflichtende eQS zum akuten Schlaganfall im Verlauf der Jahre und im Vergleich mit anderen Regionen mit und ohne verpflichtende eQS zum Schlaganfall mit einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten einherging.
Grundlage bilden die eQS-Daten der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen, Daten aus eQS-Projekten anderer Regionen und Abrechnungsdaten der AOK, die routinemäßig erhoben werden. Beobachtet werden alle Fälle nach einem Schlaganfall im Zeitraum 2007–2016. Die Daten erlauben es, u. a. die Sterblichkeit, Rückfallrate, Krankenhauseinweisungen, Blutungskomplikationen sowie die Notwendigkeit von Langzeitpflege über die Zeit darzustellen. So können Unterschiede zwischen den Ergebnissen in Hessen mit verpflichtender eQS und anderen Regionen mit und ohne eQS abgebildet werden. Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 330.000 Euro gefördert.
Im Erfolgsfall liefern die Ergebnisse eine Grundlage für die Weiterentwicklung der gesetzlichen Qualitätssicherung.
Das AMIB ist zuständig für eine Unterstützung bei den statistischen Analysen.
Förderer: Gemeinsamer Bundesausschuss, Innovationsausschuss beim G-BA
Laufzeit: 2018 - 30.11.2020
Konsortialführung/ Projektleitung: Prof. Dr. Max Geraedts, Philipps-Universität Marburg
Projektpartner: Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen, Wissenschaftliches Institut der AOK, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Justus-Liebig-Universität Gießen
Ansprechpartner*innen AMIB: Prof. Dr. Nina Timmesfeld